Eine Frau, ein Ziel
wie versprochen, wollte ich Euch erzählen welches große Event in genau 4 Tagen ansteht: der Heidelberger Halbmarathon! whoop whoop
Einige meiner Freunde werden jetzt laut auflachen. Sie wissen wie sehr ich es gehasst habe als Teenager von unseren Basketballtrainern auf die Laufbahn oder durch den Park getrieben zu werden. Jeder einzelne gejoggte Meter war ein Meter zu viel und ich habe mir oft Ausreden einfallen lassen um nicht laufen zu müssen (ich hoffe, dass keiner meiner Trainer das hier je liest…). Mal war es das kaputte Knie, mal Seitenstechen oder sonstige Ausreden. Es gab also fast immer irgendeinen guten Grund am Rand sitzen zu bleiben oder doch in der Halle an meinem Wurf zu arbeiten. War eh viel wichtiger ;-)
Nun ja, 2019 habe ich für einige Zeit wieder angefangen Basketball zu spielen und mir wurde sehr schnell klar, dass meine Wurftechnik, mein Ballgeschick und auch mein Sinn für ein faires aber erfolgreiches Spiel in den letzten 14 Jahren (!) nicht verloren gegangen ist, aber meine Kondition dafür eine absolute Katastrophe war.
Als wir dann 2020 alle in den Lockdown mussten habe ich beschlossen mich jenseits der Halle fit zu halten und fing einfach an zu laufen. Nein, nicht à la Forrest Gump quer über den gesamten Kontinent, aber aus den ersten steinigen und vor allem anstrengenden Metern wurden bald 5, 10, 15 Kilometer und mehr. Joggen wurde zu meinem absoluten Lieblingssport und zu meiner “me time” neben Home Schooling, Home Office und einem vollen Haus mit wenig Rückzugsmöglichkeiten. Die Laufschuhe waren auf jeden Urlaubstrip (in den “Lockdownpausen”) mit dabei und ich liebe es seither neue Strecken für mich zu entdecken. Die Läufe wurden nach einiger Zeit immer länger und schneller und ich beschloss auf einen Halbmarathon hin zu trainieren. Die NRC (Nike Run Club) App hat mir dabei geholfen und jeder Lauf war dank der diversen Trainer*innen/Sportler*innen spannend, inspirierend und motivierend. Ich habe den 14 Wochen Plan in der App im wahrsten Sinne des Wortes: durchlaufen und was soll ich sagen, am Sonntag, den 01. Mai 2022 laufe ich den Heidelberger Halbmarathon: 21,1km - tschackaaaaa!
Mein Ziel ist es nicht irgendeine bestimmte Zeit zu erreichen (obwohl das schon sehr nice wäre), sondern durchzuhalten, nicht stehen zu bleiben und ja, mich selbst ein wenig zu feiern:
In den letzten Jahren habe ich privat viele Projekte gestartet, welche ich unbedingt umsetzen wollte, aber nichts davon habe ich wirklich durchgezogen – außer dem Training für den Halbmarathon. Joggen wurde für mich zu einer Art Meditation und gibt mir nach wie vor Kraft, Ausdauer und die Möglichkeit mich auszupowern, den Kopf frei zu kriegen und wieder gestärkt für meine Familie und auch meinen Job da zu sein. #everyrunhasapurpose
Einen Lauf zu beenden, sei es ein guter oder ein nicht so guter Lauf, ist ein unglaublich gutes Gefühl und hat mich mental sowie körperlich gestärkt. Mein Impostor Phenomenon hat mich stets an mir selbst und meinen Fähigkeiten zweifeln lassen. Ich hatte Angst zu versagen, nicht gut genug zu sein oder einfach nicht „reinzupassen“ und stand mir somit oft selbst im Weg. Diese Selbstzweifel haben mich für lange Zeit „gemuted“ und ein sehr gutes Coaching, welches ich Mitte 2020 begann, sowie meine Joggingrunden haben mir die Kraft und den Mut gegeben mich wieder auf meine Stärken zu konzentrieren. Mit jedem gelaufenen Meter habe ich außerdem gelernt, dass ich einfach ALLES schaffen kann wenn ich nur will. Disziplin, mentale Stärke, körperliche Fitness und sportliche Erfolge haben mir als Teenager/junge Erwachsene schon oft durch schwere und vor allem emotionale Lebensphasen geholfen. Nach Beendigung meiner Basketballkarriere ist dieses Selbstbewusstsein wohl irgendwo auf der Strecke geblieben. Wo war diese Anne nur all die Zeit? Egal – denn jetzt ist sie wieder da und genauso wie ich den Lauf am Sonntag rocken werde, werde ich nun meine beruflichen sowie privaten Ziele verfolgen und umsetzen! *microphonedrop*
In jeder von uns steckt eine Marathonläuferin! Glaubt an das was in Euch steckt und Ihr könnt alles erreichen. Und ich sage das nicht nur so: ich glaube fest daran, dass man mit einem positiven Mindset, dem Glauben an sich selbst und natürlich harter Arbeit, Berge versetzen kann.
Drückt mir die Daumen für den Lauf am Sonntag 😉
Eure Anne
PS: solltet ihr am Impostor Syndrome leiden schaut Euch einmal diesen link an. Ich hoffe ihr könnt hier einige hilfreiche Tipps finden welche Euch sicher weiter helfen können.